Sebastian strahlt freundliche Ernsthaftigkeit aus. Er ist wunderschön. Gertenartig gewachsen, mit rotblondem Haarschopf. Wenn er lächelt leuchtet der ganze Raum. Seine Haut erinnert an windgegerbte Naturburschen.
Ich habe das Gefühl, ich laufe hinter mir selbst her.
Wie alt er wohl sein mag? Ich schätze Sebastian auf fünfunddreißig Lenze. Ein wenig erschrecke ich, als er mir sein wahres Alter verrät. Sebastian ist zu jung für sein Aussehen. Er ist Mitte Zwanzig.
Woher kommen diese Falten? Sebastians Schopf ist schütter. Bedrückt erwähnt er Depressionen und Ängste. Dauerstress hat er. Auch seine geistige Konzentration könnte besser sein. Was ist los mit ihm? Iss kein Gluten mehr rate ich ihm. Probier es einfach.
Gluten ist ungesund
Gluten ist pflanzlicher Kleber. Ein Gemisch aus Proteinen, darunter Prolamine und Gluteline, Reserveproteine von Pflanzen. Die Reserveproteine von Weizen heißen Gliadine und Glutenine. Sie können hochgradig allergen wirken.
Mit Gluten kann man Häuser bauen, damit braucht man keinen Mörtel mehr.
Eine Ärztin machte mir bewusst, wie gefährlich Gluten für die Schleimhäute im Darm werden kann. Lassen Sie ihr Kopfkino anlaufen: Sie löffeln täglich eine Baumarkt-Portion Tischlerleim … wie sehen Ihre empfindlichen Darmzotten nach ein paar Jahrzehnten Klebstoff-Dröhnung aus?
Gluten kann unseren Körper auf fünf Arten schädigen: Erstens kann sich das Klebereiweiß ankleben an empfindliche Darmwände. So schädigt es die Zellen. Der Darm entzündet sich, das wirkt sich aus auf die Psyche.
Zweitens können in der entzündeten Darmwand Löcher entstehen, Leaky Gut nennt man das dann. Eiweißbestandteile diffundieren ins Blut. Fremdkörper rufen das Immunsystem auf den Plan, eine Allergie entsteht. Man wird schlapp und müde, wie bei Grippe.
Drittens können sich Glutenbestandteile ankleben an innere Organe oder an Knorpel. Das Immunsystem sieht, hier stimmt etwas nicht. Es greift die körpereigenen Zellen an, weil es das Gluten allein nicht isolieren kann. Arthrose entsteht, und andere Autoimmunkrankheiten.
Viertens wird Gliadin verstoffwechselt zu Gliadorphin. Das ist ein sogenanntes exogenes Opioid. Der Körper bildet es selbst aus Gliadinen. Bei wenig empfindlichen Menschen macht Gliadorphin ein bisschen gute Laune, sobald sie einen Teller Spaghetti gegessen haben aus Hartweizengrieß. Sensitivere Menschen bekommen neurologische Störungen. Autismus, Schizophrenie, ADHS und CFS können Symptome sein von Gliadorphin-Dauerdröhnung.
Fünftens macht Gliadorphin süchtig. Dauerappetit, Fresssucht, Übergewicht, Diabetes? Gluten kann eine Ursache sein.
Nur Zöliakie-Kranke sollten auf Gluten verzichten
Die bekannteste und auffälligste Krankheit durch Gluten heißt Zöliakie. Wer davon betroffen ist, kann kein Gluten essen ohne massiven Dünnschiss. Manche Ärzte, Ernährungsberater oder auch Quacksalber sind überzeugt, Gluten sei gesund und nur bei Zöliakie zu vermeiden. Das ist Unsinn. Weizen hat keinen einzigen Health Claim zugesprochen bekommen von der EU. Weizen ist nie gesund, bestenfalls ist er nicht schädlich.
Ich selbst litt an Antriebsschwäche, CFS, Ängsten, Übergewicht. Nach zwei Tagen ohne Gluten ging es schon viel besser. Meine Mutter nimmt auch ab, wenn sie auf Gluten verzichtet. Ihr Durstgefühl regeneriert sich in Phasen ohne Weizen. Solange sie Brot isst, mag sie nicht trinken. Mein bester Freund Roland wird ungeduldig nach dem Verzehr von Gluten. Er kann sich dann nicht mehr gut konzentrieren und fühlt sich überfordert. Wir alle haben keine Zöliakie. Aber wir sind glutenintolerant.
Glutenfreie Ernährung verordnen gute Ärzte nicht nur bei psychiatrischen Diagnosen wie Nervenleiden, Schizophrenie und Autismus, bei Adipositas, Entzündungen, Reizdarm und Leaky Gut. Auch Blähbauch kann von Gluten herrühren, dazu noch Hashimoto, Endometriose, Epilepsie, Krebs etc.
Die Natur hat Reserveproteine als Gift gegen Fraßfeinde eingeführt. Weizen und andere Getreidesorten entwickelten ihn, um ihre Nachkommen zu schützen. Wir Menschen sind auch Feinde der Getreidepflanzen – immerhin essen wir ihre Babies. Nur einige wenige Menschen haben sich angepasst an den Schutzmechanismus der Saaten, ihnen macht Gluten überhaupt nichts aus. Aber woher wollen wir das wissen, ob wir Gluten vertragen, so lange wir noch nicht erkrankt sind daran?
Was soll ich denn frühstücken?
Zurück zum hübschen Sebastian: Vielleicht ist Verzicht auf Gluten der Schlüssel zu seiner verfrühter Alterung und auch zu seinen nervlichen Schwankungen? Er soll es doch einfach ausprobieren. Einen Monat lang soll er sich glutenfrei ernähren, und beobachten, ob sich dadurch bei ihm etwas verändert. Sebastian hört sich meinen Tipp an. Ratlos stellt er die Frage aller Fragen: Glutenfreies Frühstück – wie geht das?
Glutenfreies Frühstück
Für das Beitragsbild von diesem Artikel machte ich glutenfreie Pfannkuchen in Kokosöl gebacken aus einer finnischen Mehlmischung mit Reismehl, Buchweizenmehl, Maismehl, Teffmehl, Brennesselblättern und Flohsamen. Gefüllt sind die Pfannkuchen mit Blaubeergelee.
Was frühstückt der arme Sebastian, wenn er konsequent auf alle Getreidesorgen verzichtet? Zur Glutelin-Familie gehören neben Weizen auch Roggen, Gerste, Dinkel, Grünkern, Emmer, Einkorn, Kamut. Sogar Hafer enthält Gluteline, wenngleich Hafer besser verträglich ist. Mais und Reis enthalten zwar Reserveproteine, aber keine Gluteline. Sie kleben nicht so stark. Deshalb sind sie weniger schädlich für den Menschen. Nur Hirse ist recht unschuldig als Getreide, allergenarm und sehr gut verträglich.
Für Sebastian gibt es kalso eine normalen Brötchen mehr vom Bäcker. Haferflocken aus dem Supermarkt sind gestrichen. Es herrscht Croissantverbot. Ist bei solch hartem Verzicht ein liebevolles Frühstück möglich? Bio-Eier, frisches Obst, ein Gemüsesmoothie mit Kräutern und Traubenkernöl, dazu eine Handvoll Walnüsse … macht das Sebastian satt?
Sebastian ist Student. Er braucht er sein gewohntes Müsli. Sebastian ist gewöhnt an nahrhafte Flocken in einer Schüssel. Gibt es sinnvolles Frühstück in der Bowl ohne Gluten, das Sebastian selbstverständlich in seinen Alltag integrieren kann?
Für meinen hübschen Sebastian sehe ich mich liebend gern um nach glutenfreien Frühstücks-Varianten als Brei oder Müsli. Dabei mache ich mich auf eine imaginäre Reise um den Erdball.
Glutenfreies Frühstück nach Kontinenten
Wussten Sie, dass Getreide historisch Kontinenten zugeordnet werden kann? Nur Europa und der Orient kultivieren traditionell glutenhältige Getreide als Grundnahrungsmittel. Wir haben den Weizen aus seinen Uranbaugebieten im Nahen Osten überliefert bekommen. Von Europa aus gelangte Weizen später nach Nordamerika.
Alle anderen Kontinente nutzen glutenfreie Getreide als Grundnahrungsmittel. Afrika steht für Hirse. Lateinamerika ist berühmt für Mais. Asien schwört auf Reis. Getreidefreie Stärke findet sich in Wurzeln und Knollen: der tropischen Yamswurzel, dem ozeanischen Taro, mittelamerikanischen Topinambur, im brasilianischen Maniok (Tapioka) und natürlich in der guten, alten Kartoffel aus den Anden.
Ist Europas Hafer glutenfrei?
So lecker sie auch sind: Haferflocken sind von Natur aus NICHT glutenfrei. Dabei ist Hafer das einheimischste Getreide Europas. Frühe Quellen sprechen von bronzezeitlichen Haferanbaugebieten in der Schweiz und von Kultivierung durch die Germanen. Diese haben den Hafer wahrscheinlich aus der Schwarzmeerregion mitgebracht.
Meine Mutter kann Hafer sehr gut vertragen. Für sie bestelle ich als Müsli die angekeimten bio Haferflocken von Taiga Naturkost. Durch die Keimung wird der Hafer noch besser verträglich, denn der Keim im Korn schließt die Proteine auf. Angekeimte Haferflocken gift es fast nirgends im Laden zu kaufen. Im Reformhaus ums Eck wollte man mir rohen bio Nackthafer andrehen, dazu einen Quellbeutel, ein Tonkeimgerät und eine Kornquetsche. Erst quellen, dann keimen, dann quetschen. So machen es die anderen KundInnen, die angekeimten Hafer wollen. Aber das ist zu viel Aufwand für meine Mama. Taiga Naturkost ist überhaupt ein fescher Produzent von leckeren Bio Produkten, die sibirische Tundra lässt grüßen. Gesündere Müsli-Mischungen gibt es nicht, glaube ich.
Selbst wenn Haferprodukte das Label “glutenfrei” tragen, simmt das nicht ganz. Sogenannter “glutenfreier Hafer” kam beim Anbau, bei der Ernte und der Verarbeitung nicht mit anderen glutenhältigen Getreidesorten in Berührung. Er darf sich deshalb per Gesetz glutenfrei nennen. Das Haferkorn selbst jedoch enthält zwar kein Gliadin, aber dafür das Speicherprotein Avenin. Manche Leute vertragen dieses hafertypischen Eiweiß, manche nicht.
Wer nur auf Gliadine in Weizen sensitiv reagiert, verträgt Haferflocken vielleicht gut. Bei mir ist das leider nicht so. Bei Haferflocken macht mein Darm nicht mit. Dabei habe ich die besten und sanftesten glutenfreien Hafersorten getestet. Nicht einmal die ultimativ fein angekeimten als glutenfrei gekennzeichneten Bio Haferflocken von Govinda Natur funktionieren bei mir.
Ich rate Gluten-Neulingen dazu, erst einmal auch Haferflocken wegzulassen. Nach ein paar Wochen Glutenabstinenz kann man vorsichtig Haferflocken integrieren. Wenn das gut geht, hatte man Glück. Armer Sebastian. Ohne Haferflocken für neunzig Cent pro Kilo wird es schwer für ihn …
Lesen Sie zum Thema Gluten in Hafer auch den super recherchierten Artikel von meinem Blog-Kollegen Felix Olschewski.
Afrika und Austria frühstücken glutenfreie Hirse
Gekochte Hirse ist die ultimative Alternative zum Frühstücksbrei aus Hafer oder Weizen. Es gibt sie in verschiedenen Sorten. Mittelalterliche Goldhirse wird angebaut in Deutschland und Österreich. Ich liebe die afrikanische Zwerghirse Teff, auch Taff genannt. Ihre Ursprünge liegen in Äthiopien und Eritrea. Teff enthält feine Ballaststoffe. Die winzigen Körnchen sind proppenvoll mit bunten Mineralien und sehr eiweißreich, trotz Glutenfreiheit.
Teff aus Äthiopien

Mit meinen eigenen Händen habe ich für Teff-Anbau den Ochsenpflug geführt
Yonas Alemu ist smart. Sein wacher Blick ist so gesund, sofort ist er mir aufgefallen als Teff-Dealer. Aufgewachsen ist Yonas in Äthiopien als Kind von regionalen Bauern. Später studierte er, bekam ein Stipendium in Rumänien, dann ein Stipendium in London. Er lernte Risk Management und arbeitete bei einer Schweizer Bank. Doch dann ging er sprichwörtlich back to the roots und gründete das Label Lovegrass für Teff-Produkte. Heute bringt er das Frühstück seiner Kindheit nach London, um glutengeplagte Mitmenschen mit Intelligenzkorn zu versorgen. Lovegrass bietet zwei Sorten Teff als Mehl, Backmischung oder als Fertigteig für Pfannkuchen.
Teff-Flocken aus Äthiopien und Teff-Mehl für glutenfreie Pfannkuchen bekommt man als Importware auch bei den deutschen Produzenten Govinda und Bauckhof.
Teff aus Österreich
Für meinen Sebastian habe ich eine noch nachhaltigere Teff-Quelle ausfindig gemacht: Bio Teffmehl aus Österreich. Aus dem feinen regionalen Teffmehl backe ich Injera, gesäuertes Fladenbrot nach traditionellem äthiopischem Rezept. Es macht fröhlich. Kein Scherz! Schlechte Laune verfliegt mit Injera als glutenfreies Frühstück in Windeseile.
Glutenfreier Frühstücksbrei mit Goldhirse
MorgenStund’ von P. Jentschure
Meine liebste Hirse-Entdeckung im Bioladen ist der glutenfreie Frühstücksbrei MorgenStund´ mit Goldhirse, Buchweizen, Trockenfrüchten und Saaten. MorgenStund’ wird unkompliziert mit heißem Wasser aufgegossen. Ein zwei Kilo Päckchen verputze ich locker – der Brei schmeckt köstlich. Sanft und cremig ist er durch leichtes Rühren. Das Pulver ist überreich an Kohlenhydraten durch Trockenfrüchte, dabei ganz ohne Zuckerzusatz. Für glutenfrei-Neulinge eignet sich MorgenStund’ bestens als Einstiegsdroge.
Glutenfrei und getreidefrei: Superfood-Müsli
International, jung, gesund: Immer mehr glutenfreie Produkte von bewussten Frühstücksfreunden kommen auf den Markt, die auch Getreide meiden. Superfood Mischungen aus Kokos, Saaten und Pseudogetreide mit Früchten und Nüssen sind angesagt. Wirkt das? Anscheinend schon. Die Gründerpersönlichkeiten strotzen vor Energie und gutem Aussehen …
Paleo Super Food Müsli von March&June
Superfoodmama Anna Schierwater ernährt ihre beiden Kinder mit hochwertigsten Nährstoffen auf ernährungswissenschaftlich fundiertem Level. Die Kids sind im März und im Juni geboren, daher der Name ihres Labels. Anna fiel es schwer, wie mir eben auch, in Deutschland hochwertige, getreidefreie Frühstücksmischungen zu finden. So stellte sie für sich und ihre Familie mehrere glutenfreie Müsli-Varianten aus Superfoods zusammen. Das Ergebnis gelang so gut, dass sie daraus ein Label gründete. March and June Superfood Müsli war geboren.

Ich bekomme von Anna eine Probepackung Apfel und Hanf Superfood Müsli zum Testen. Der Anteil an Kohlenhydraten ist mit knapp 30 pro 100 Gramm im perfekt ausbalancierten Rahmen. Die Mischung ohne Gluten ist getreidefrei im engen Sinne. Konsequent lässt Anna auch Pseudogetreide wie Hirse und Buchweizen weg. Alle Getreidesorten wurden durch getrocknete Kokoschips ersetzt. Deren sehr spezielle, zähe Konsistenz schmeckt vor. Das muss man mögen, diesen Kokosflash.
Durch seinen hohen Kaliumgehalt ist Kokosfruchtfleisch nicht für alle Mägen geeignet – zu viel Kalium neutralisiert bei manchen Stoffwechseltypen die Magensäure. Ich finde Annas Produkte super und auch lecker. Aber ob die meinem getreidefreien Frühstücks-Neuling Sebastian schmecken? Vielleicht zu speziell? Ganz glücklich bin ich noch nicht.
Seedheart Superfood
Super, im wahrsten Sinne des Wortes. Seedheart Gründer Tobias Blume sieht ein bisschen so aus wie Sebastian. Nur etwas älter – er könnte Sebastians Bruder sein. Tobias ist groß und schlank, hat dunkelblondrote Haare. Glatte Haut, dichte Mähne, breite Schultern. Sein Körper ist fit und durchtrainiert. Er ist an Jahren über vierzig Jahre alt – wirkt auf mich aber zehn Jahre jünger. Ist sein gesunder Körper das Ergebnis von seinem glutenfreien Müsli?

Tobias kam während einer Weltreise mit Superfoods in Kontakt, als er in Australien und Neuseeland Abfüllstationen für Körner und Saaten entdeckte. So entstanden seine individuelle Mischungen ohne Zuckerzusatz – roh, ballaststoffreich und frisch. In Deutschland erkannte er die Marktlücke – Seedheart war geboren. Der Name des Labels ist wörtlich zu nehmen. Schauen Sie die Inhaltsstoffe an. Da geht einem das Herz auf: Datteln und Kakaonibs, Cashewstücke und Hanfsamen, Goldhirse, Leinsamen, Buchweizen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Sesam, Quinoa, Amaranth (natur und gepoppt), Chia, Rohkakaopulver … und sogar Vanille. Alles bio. Mein Saatenherz tanzt.
Glutenfreies Low-Carb Frühstück
Knusper Müsli von Simply Keto

Das muss man dem Food-Entwicklerteam von Simply Keto lassen: Sie schaffen es immer wieder, glutenfreie ultra low carb Speisen aus gesunden Zutaten schmecken zu lassen wie leckerste high carb Zuckerorgien. So auch ihr Simply Keto Knuspermüsli. (Achtung Rabattcode im Onlineshop: chromosome). Das Müsli ist angenehm crunchy, knackt beim Kauen frisch zwischen den Zähnen. Leider schmeckt es sündhaft süß. Das stört mich ein bisschen. Das glutenfreie Müsli steckt voll teurer, hochwertiger Nüsse und feinster Schokolade. Es löst durch seine hohe Dosis Erythrit ein “streng verboten” Gefühl bei mir aus. Ich weiß nicht, wie es Ihnen mit dem Zuckerersatzstoff Erythrit geht. Angeblich wird der Polyalkohol vom Körper nicht aufgenommen und tut nur süß. Dennoch pusht das Simply Keto Knuspermüsli bei mir den Heißhunger. Ich esse zu viel davon, die Packung wird ratz-fatz leer.
Low Carb Granola von Julia Tulipan

Biologin Julia Tulipan ist österreichischer Ernährungscoach. Sie setzt aus eigener Erfahrung auf ketogene Ernährung, also ultra-low Carb Diät. Als Autorin ist sie deutschlandweit bekannt, sie hat einen Keto-Kompass herausgegeben im Hardcover. Grundsätzlich ist Julia Tulipan gegen Fakeprodukte. Sie findet so-gut-wie-aber-eben-doch-nicht Lebensmittel ziemlich daneben. Ihren Coachees empfiehlt Julia gesundes Frühstück mit Eiern, Gemüse und Ballaststoffen. Doch das entspricht nicht deren Ernährungsgewohnheiten. So wie mein Sebastian kommt auch sie an ihre Grenzen, wenn es um die glutenfreie Frühstücksfrage geht. Denn Müsli hat sich fest in den Lebenswirklichkeiten ihrer Klienten eingebrannt.
Konsequenterweise hat Julia Tulipan eigene Keto-Granola-Mischungen entwickelt in den Geschmacksrichtungen Kakao-Crunch und Granola Nuss-Crunch. Ihre Flockenkollektion ist komponiert aus Kokos, Nüssen und Saaten. Erdmandeln sorgen für milde Süße. Als extra Süßungsmittel wird etwas Erythrit eingesetzt. Das Müsli ist mit Zimt und Vanille gewürzt.
Ich finde diese Low-Carb Mischung sehr gelungen. Das Erythrit ist sparsam verwendet. Kokos und Zimt schmecken nicht vor, die Nüsse sind ganz frisch. Ein super Produkt für Einsteiger in die glutenfreie Low-Carb Diät. Sogar die österreichische Supermarktkette BILLA hat die Tulipan Granolas im Sortiment.
Sebastian will gar kein glutenfreies Frühstück
Für meinen Sebastian habe ich genau die richtigen glutenfreien Müslis und Frühstücksvarianten gefunden. Freudestrahlend bringe ich ihm Probepäckchen mit. Leider geht unsere Liebesgeschichte damit zu Ende. Als ich ihm stolz meine Fundstücke überreiche … ist er total genervt.
Willst du mir beibringen, wie ich mich ernähren soll?
Sebastian ist böse. Oh jeh.
Sebastian will sich nicht beteiligen am “Selbstoptimierungsdruck”. In seiner Generation scheint er so verbreitet zu sein wie der Grippevirus im Winter. Sebastian will keinen Trends folgen, sondern lieber seinen Kopf frei halten für wichtige Themen.
Ja, aber … du bekommst deinen Kopf frei durch nervenschonende Nahrung! Gluten ist giftig für viele Menschen. Das wirkt sich aus auf die grauen Zellen. Hast du noch nie von Brain Fog gehört? Probier es doch, vielleicht hilft glutenfreie Ernährung dagegen ..?
Sebastian hört gar nicht mehr zu. Ein Wahn ist das, brummt er.
Wir hätten niemals zusammen gepasst. <3