Warum Pestizide uns alle verrückt und krank machen

Biochemischer Stress durch Pestizide gleicht psychischem Stress

Kurzversion:

Pestizide greifen tief ein in unseren Stoffwechsel. Sie werden aufgenommen in den menschlichen Körper über alle Biopfade: Haut, Augen, Atmung, Verdauung und Schleimhäute. Pestizide vermeiden wäre wichtig, ist aber beinahe unmöglich geworden.

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Ein Erdbeerfeld in Österreich. Früchte selbst pflücken aus konventionellem Anbau. “Wir spritzen nicht”, verspricht die Obsthändlerin am Eingang. Ich hake nach. “Na ja”, räumt sie ein, “wir müssen spritzen gegen Mehltau.” Seit Wochen seien die Erdbeeren nicht mehr behandelt worden, schwört sie. Womit genau “gespritzt” wird, kann sie mir nicht sagen. Ich pflücke Erdbeeren, etwa eine halbe Stunde lang, im kurzen Sommerkleid. Dabei nasche ich auch ein wenig. Neben mir spielen Kinder.
An diesem Tag spüre ich Ameisenkribbeln in Armen und Beinen. Meine Haut ist unempfindlich, wie betäubt. Eine kleine Zecke hat sich in meine Kniekehle gebohrt, sie scheint tot zu sein. Umständlich entferne ich sie mit einer Pinzette, es blutet. Schmerz spüre ich keinen. An meiner Oberlippe bildet sich Ausschlag, lächeln fällt mir schwer. Meine Sehschärfe ist beeinträchtigt, unscharf wird der Bildschirm. Die Kanten von Schrift sehe ich doppelt. An Schlaf ist nicht zu denken in der Folgenacht. Ich bin überdreht, liege wach im Bett. Mein Blutdruck ist viel zu hoch. Übel ist mir und im Kopf ist Nebel – wie Prüfungsangst fühlt sich das an.

Persönliche Empfehlung: Wenn Sie mehr lernen möchten über Pestizide und deren krankmachende Wirkungen auf Körper, Geist und Psyche, werfen Sie einen Blick in die Mediathek der Gesundheitsakademie Medumio. Mindestens vierzehn Video-Sprechstunden mit ÄrztInnen finden Sie hier zu Umweltgiften, Glyphosat etc.

“Ich bin nicht heikel.” Wie oft habe ich diesen Satz gehört von meiner lieben Mutter. Wann immer ich meiner Mutter einbläute, niemals Pestizide zu verwenden, kam dieser Satz, reflexartig. “Ich bin nicht heikel.” Leider ist sie schon gestorben.

Meine Mutter litt an chronischen Zivilisationskrankheiten. Ihr Hausarzt verschrieb Medikamente. Niemals stellte meine Mutter einen Zusammenhang her zwischen ihren Krankheiten und – Stress.

Meine Mutter hatte keinen “Stress”. Nicht psychisch, jedenfalls. Ein ruhiges Leben führte sie, in sicherem Wohlstand. Dennoch zeigte ihr Körper alle Symptome chronischer Stressreaktionen, auch in Ruhe: Bluthochdruck, Herzklopfen, geschwollene Gliedmaßen, Einschlafstörungen, Erschöpftheit, Allergien. Reichlich nervös war meine Mutter. Sie wirkte psychisch andauernd gestresst. Alles musste schnell-schnell gehen, als wäre sie ständig in Eile.

Körperlicher Stress entsteht im Kopf – im sogenannten Hypothalamus. Dieser Bereich unserer Nerven steuert alle weiteren Körperteile, auch die Organe. Der Hypothalamus ist hypersensitiv für Stress – er reagiert sofort darauf. Wenn wir angegriffen werden, müssen wir weglaufen, kämpfen, oder uns ganz schnell verstecken. Der Hypothalamus regelt alles im Körper, damit wir das auch schaffen. Doch Stress ist nicht nur psychisch verursacht. Der Hypothalamus reagiert auch auf Gift.

Wenn wir fliehen müssen, brauchen wir Energie, in jeder Körperzelle. Diese Energie liefert uns der Körper durch Elektronen. Unsere Zellen sind wie kleine Glühbirnen. Wenn sie arbeiten sollen, fließt Strom in sie hinein, dann “glühen” sie. Wenn sie ihre Arbeit verrichtet haben und Ruhe einkehren soll, fließt der Strom aus den Zellen wieder hinaus und sie entspannen sich. Sobald sich Zellen chronisch nicht mehr entspannen können, kommt es zum “Burnout” – die Glühbirne, Pardon, die Zelle brennt durch. Psychische Dauerbelastung kann dafür verantwortlich sein – aber ganz genauso Pestizide.

Sie glauben, ich veräpple Sie? Aber nein, unser Körper funktioniert wirklich so. Natürlich haben wir keine Kupferkabel im Körper und keine Schalter. Aber wir haben Elektrolyte. Sie werden durch Zellwände “gepumpt”. Elektrolyte, das Wort haben Sie sicher schon einmal gehört? Magnesium ist so ein Elektrolyt. Wenn Sie Muskelkrämpfe spüren nach dem Sport, sollen Sie Magnesium einnehmen – so lautet ein Allerweltstipp, den jeder kennt.

Elektrolyte transportieren “Strom” in unsere Zellen – sie sind Elektronenträger. Kalzium und Magnesium haben zwei Elektronen zur Verfügung. Kalium und Natrium können nur ein Elektron spenden. Wenn unsere Zellen Ruhe haben, dominiert Kalium in den Zellen. Sobald sie sich anstrengen sollen, wird Kalium ausgetauscht mit Kalzium. Dieser Austausch, also praktisch unser “Schalter”, funktioniert über “Pumpen”. Die Pumpen sprudeln mithilfe von Natrium, Magnesium und Energie. Sobald Kalium mit Kalzium ausgetauscht ist, befindet sich doppelt so viel Strom in den Zellen. Muskelzellen ziehen sich zusammen. Das Herz klopft, das Blut fließt in die Gliedmaßen, die Wangen werden rot – wir sollen genug Kraft haben, um wegzulaufen, oder zu kämpfen.

Genau diese Reaktion wird provoziert durch Pestizide. Pestizide töten Insekten durch chemischen Stress. Die Insekten erfahren eine Übererregung durch Gift. Sie “drehen durch”. Ihre Nervenleitungen überreizen, ihre Muskeln ziehen sich zusammen. Entspannung wird blockiert. Die Insekten sterben einen langsamen und qualvollen Tod durch Stress. Was für Insekten tödlich wirkt, ist für uns Menschen krankmachend. Denn Insekten haben die gleiche Biochemie wie wir. Sie sind nur viel viel kleiner.

Vielleicht haben Sie schon einmal von wissenschaftlichen Studien gehört, an Fadenwürmern oder an Mücken? Wenn beispielsweise Medikamente wissenschaftlich getestet werden, fangen die Wissenschaftler mit ihren Tests nicht an bei Menschen. Auch nicht bei Affen oder bei Mäusen. Sie fangen ganz klein an, bei Algen oder Würmern. Das funktioniert, weil wir mit Algen und Würmern biochemisch verwandt sind.

Die gleiche Übererregung, die Pestizide bei Insekten verursachen, triggern sie auch beim Menschen. Pestizide verursachen eine chronische Stressreaktion. Sie gleicht psychischem Stress aufs Haar, dafür sind Pestizide gemacht. Durch Meditation oder Psychotherapie können wir Pestizide nicht loswerden. Sie sitzen in unseren Zellen, in unseren Speichern, in unserer Leber. Vielleicht sind Sie vergiftet, glauben jedoch stattdessen, Sie sind gestresst von den Nachbarn. Dann gehen Sie zur Psychotherapie und schimpfen über Ihre lieben Nachbarn, während Ihr Stress von den Erdbeeren kommt aus Andalusien.

Wenn mir ein Gärtner erzählt, sein Mitarbeiter sei schizophren geworden, denke ich zuallererst an die Pyrethroide im Giftschrank, nicht an das schwere Leben des Hilfsgärtners. Wenn Sie im Blumenladen einen Strauß Rosen kaufen, müssen Sie damit rechnen, ebendiese Pestizide einzuatmen, sobald Sie sich genussvoll erfreuen möchten am Rosenduft.

Wir müssen die Pestizide BEWUSST VERMEIDEN. Doch es ist unmöglich geworden in unserer Gesellschaft, Pestiziden immer aus dem Weg zu gehen. Sie werden versprüht auf Feldern, verbreiten sich durch Luft und Wasser. Auf neuen Kleidungsstücken sind Pestizide, in neuen Möbeln, sogar in Naturholz, wegen der Borkenkäfer. Wir kommen unentwegt mit Pestiziden in Kontakt, selbst wenn wir uns nur noch in Bio Qualität ernähren.

Der Körper muss Pestizide entgiften. Das schafft er ganz gut, bei kleinen Mengen. Doch Pestizide sind so entwickelt, dass sie die Entgiftung hemmen. Insekten sollen sterben durch Pestizide, deshalb sollen sie die Gifte nicht ausscheiden können. Pestizide setzen sich auch bei uns Menschen an die Rezeptoren der Entgiftungsorgane. Da blockieren sie die Funktionen der Entgiftungsenzyme. Leider sind das genau die gleichen Enzyme, die der Körper auch verwendet zur Entgiftung von Medikamenten.
Wenn man nun die typischen Symptome von Stress, der durch Pestizide verursacht wurde, behandelt mit Medikamenten, macht man das Problem größer. Denn dann hemmt man durch die Medikamente die Entgiftung der Pestizide.

Meine Mutter hat leider nicht auf mich gehört. Sie hat Pestizide nicht vermieden. Sie hat nicht geachtet auf Lebensmittel in Bio Qualität. In ihrer Wohnung hingen Mottenstreifen in jedem Kleiderschrank. Noch zu ihren Lebzeiten habe ich mich bemüht, ihre Kleidung sauber zu bekommen. Ich habe dafür ihre Kleider dreimal gewaschen. Anschließend habe ich sie auf den Balkon gehängt, in die pralle Sonne. Denn Pestizide werden zerstört durch UV-Strahlung. Danach habe ich sie noch dreimal gewaschen. Meistens musste ich die Kleider anschließend erneut in die Sonne hängen und noch einmal waschen, bis zumindest der grauenvolle Mottenstreifengestank entfernt war.

Es war ein Kampf gegen Windmühlen. Bei jedem Besuch fand ich neue Mottenstreifen. “Ich bin nicht heikel”, sagte meine Mutter dann. Ihre Stress-Symptome behandelte sie weiterhin mit Medikamenten. Diese hatten Nebenwirkungen, die Medikamente machten sie antriebslos und müde, gleichzeitig litt sie an Schlafstörungen. Ihr Körper konnte sich nicht mehr selbst heilen. Meine Mutter war gefangen in einem Teufelskreis.
Nur meine Mutter selbst hätte diesen Teufelskreis durchbrechen können – durch bewusste Lebensweise unter Verzicht auf Pestizide.

Wie denken Sie darüber? Vermeiden Sie Pestizide? Verwenden Sie Mottenstreifen? Leben Sie Bio? Bitte hinterlassen Sie einen Kommentar!

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