Bestseller-Autor Dr. Kris Verburgh ist verantwortlich für mein Lieblingsbuch: The Logevity Code (in englischer Sprache) hat er geschrieben – ein hands-on futuristisch angehauchtes Wissenschaftsbuch mit kreativen Interpretationen und empirischer Recherche über die tiefen Geheimnisse der Langlebigkeit durch Ernährung.
Aus diesem Buch sehr schön ersichtlich für ein gesundes, langes Leben, wird die enorme Bedeutung der Hülsenfrüchte. Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Sojabohnen, Linsen oder Erdnüsse, scheinen sehr gesund zu sein – wenngleich viele Diäten eher davon Abstand nehmen.
Ich höre ja selten auf gängige Vorurteile. Schwarz-weiß Denken scheint mir verfehlt, wenn es um Gesundheit geht. Also habe ich neugierig alle gängigen Hülsenfrüchte an mir selbst getestet. Mir sind dabei viele Besonderheiten aufgefallen, die ich anderswo noch nicht gehört oder gelesen habe.
So zum Beispiel fiel mir auf: Beste Erbsensuppe bekomme ich mit fermentierten Hülsenfrüchten. Ich weiche getrocknete Erbsen vom Bio Pferdebauern nicht nur ein vor dem Kochen (üblicherweise über Nacht). Nein, ich gehe ein paar Schritte weiter. Ich fermentiere diese Bio Erbsen (auf denen noch natürliche Keime von Pferdemist kleben) in klarem Quellwasser mit ein paar Krümeln Kaliumchlorid für mindestens 24 Stunden. Sie keimen dadurch nicht nur sichtbar (man bemerkt die Keimlinge wie kleine Pfeilspitzen aus den Erbsen sprießen nach einem Tag). Vielmehr werden sie “lebendig”. Pflanzeneigene Fraßschutzmittel werden abgebaut. Die Erbsen bekommen einen Lebensfunken, der gesund ist für uns. Sie werden durch diese Fermentation auch ein wenig milchsauer und wunderbar aromatisch.
Das Wasser, in dem ich die Erbsen fermentierte, schütte ich nicht weg. Es ist angereichert mit Milchsäure und Mikroorganismen vom Pferdemist. Die sind sehr gesund. Zwar werden die Mikroorganismen abgetötet durch langes Kochen der Erbsen. Doch deren Information bleibt erhalten. So wirken sie wie Wegbereiter für Probiotika, da mein Darm sich vorab schon einmal an den Gedanken von diesen Mikroorganismen gewöhnt hat. Wenn ich Erbsen in ihrer milchsauren Flüssigkeit koche, brauche ich auch keinen Essig mehr, um die Suppe abzuschmecken.
Persönliche Empfehlung: Mikroorganismen sind lebenswichtig für uns Menschen. In der deutschsprachigen Mediumio-Akademie können Sie hochwertige Online-Vorträge hören von ÄrztInnen, WissenschaftlerInnen und BiohackerInnen zum Mikrobiom, zu Fermentation, zu Präbiotika und Probiotika.
Die Erbsen koche ich ein bis zwei Stunden bei kleiner Hitze im Riess Emaille-Kochtopf auf einem Infrarot-Ceranfeld, bis die Suppe schön cremig geworden ist. In diesem Zustand sind die Proteine der Erbsen wunderbar “vorverdaut” durch Mikroorganismen vor dem Kochen plus Infrarothitze nach dem Kochen. Ich koche nie mit Mikrowelle oder Induktion – nur mit guter, alter Infrarothitze. Das Quellwasser wird strukturiert und angeregt durch Infrarotlicht. Alle Inhaltsstoffe der Erbsen bleiben erhalten durch den Emaille-Topf, denn er hat nur eine sehr geringe Leitfähigkeit für Elektrizität. Wertvolle Elektronen werden nicht abgeleitet in Emaille. (Deshalb koche ich auch nicht mit Edelstahl.)
Den weichen Erbsensuppenbrei “matsche” ich manuell noch ein bisschen klein, mit dem Holz-Kartoffelstampfer ohne Mixer. Ein Stabmixer mit seinen rotierenden Messern wirft eventuell wertvolle Elektronen hinaus aus der Suppe. Köstliche Erbsencreme mit feinem Aroma kommt in die vorgewärmte Suppenschüssel. Eventuell salze ich ein bisschen nach, mit unraffiniertem Alpensalz.
Vor dem Servieren, wenn die Suppe schon ein wenig ausgekühlt ist, füge ich noch ein paar Löffel Bio Avocadoöl hinzu, frisch und kalt gepresst in Rohkost-Qualität. Und natürlich Petersilie – mein Lieblingskraut.
Wozu aber nun Kaliumchlorid? Unser “normales” Kochsalz ist Natriumchlorid. Ein Salz aus einem Natrium-Ion und einem Chlorid-Ion. Wir verwenden es oft und reichlich. Salz ist ja auch lebenswichtig. Aber echtes, natürliches Salz aus den Bergen oder dem Meer ist niemals reines, industriell hergestelltes Natriumchlorid. Es ist immer ein Gemisch aus verschiedenen Ionen. Zusammen ergeben sie ein buntes Elektrolyt-Natursalz.
Kalium ist ebenso lebenswichtig wie Natrium. Kaliummangel kann schlimme Folgen haben – Herzrhythmusstörungen, Schwäche, Müdigkeit, Wundheilungsstörungen, neurologische Blockaden … Kalium ist enthalten in Pflanzen. Gemüse, Blätter, Früchte, Wurzeln und Nüsse sind beste Kaliumquellen. Leider ist der Kaliumgehalt in unseren Pflanzen, insbesondere aus industriell angebauten Monokulturen, stark gesunken in den vergangenen Jahrzehnten – die Böden sind ausgelaugt und werden nicht ausreichend nachgedüngt. Pflücken Sie täglich Wildkräuter im Naturschutzgebiet? Sehen Sie? Ich auch nicht.
Ich sprach mit Kris Verburgh persönlich, bat ihn um seine besten Ratschläge für gesunde Longevity-Hexenküche. Sein Geheimtipp für Frische im Kopf und gesunde Zellen: Kaliumchlorid gemischt mit Natriumchlorid im Verhältnis 1:2 als Speisesalz, um Kaliummangel vorzubeugen und Energietauschvorgänge anzuregen an den Zellmembranen.
Wir können so ein Salz fertig kaufen im Reformhaus. Blutdrucksalz heißt es. Das ist meistens recht teuer. Ich habe aus Kostengründen ein ganzes Kilo laborgeprüftes Kaliumsalz bestellt in pharmazeutischer Qualität. Munter verwende ich es in meiner täglichen Küche. Es hält ewig, Salz wird ja nicht schlecht. Der Geschmack ist ein bisschen bitter und leicht metallisch. Zu viel davon verwenden kann man nicht, sonst wird die Suppe ungenießbar. Aber immer wieder mal ein Krümel Kaliumsalz in die Suppe oder auf mein Gemüse, zusammen mit Alpensalz, das macht mich fit, entstresst meine Zellen und gibt mir beste Energie.
Bewusst kochen heißt für mich: Nicht nur auf Geschmack und Aussehen der Speisen achten, sondern auf biochemisch sinnvolle Komponenten und natürliche Patina der Lebensmittel. Finden Sie das grausig? Dann probieren Sie einmal meine Erbsensuppe. Die schmeckt so lecker, Sie wollen niemals mehr andere Erbsensuppe essen. Versprochen!