1) Ungeschwefelter Wein ist gesund
Sulfite werden Wein vom Hersteller zugesetzt. Bakterien und Hefen sollen abgetötet werden vor dem Abfüllen. Dies garantiert langfristig gleichbleibende Qualität – der Wein in der Flasche reift nicht mehr, er bleibt lange haltbar und kippt nicht um zu Essig. Für den Hersteller ist das ein großer Vorteil. Sichere Ware ist bequem, sie lässt sich gut verkaufen.
Sobald wir diesen Wein trinken, entfalten die zugesetzten Sulfite ihre desinfizierende Wirkung auch in unseren Verdauungswegen. Wollen wir uns durch den Konsum von angeblich gesundem Wein unser Mikrobiom zerstören? Ich möchte das nicht! Die hilfreichen Bakterien und Hefen in meinen Verdauungswegen sind meine wichtigsten Verbündeten für beste Gesundheit.
Ungeschwefelter Wein enthält keine zugesetzten Sulfite als Konservierungsmittel. Natürliche Bakterien und Weinhefen können sich frei entfalten. Sie unterstützen die Besiedelung unserer Verdauungswege. Nur ungeschwefelter Wein wirkt heilsam für unseren Körper.
2) Ungeschwefelter Wein ist bestens verträglich
Zugesetzte Sulfite im Wein können Allergien auslösen. Sie sind verantwortlich für Kopfschmerzen und Kater. Auch Ihre Leber kämpft mit ihnen. Wenn Sie nach dem Genuss von einer Flasche Wein sehr müde werden, schickt Ihnen Ihre Leber ein Signal. Sie schätzt Sulfite nicht.
Ungeschwefelter Wein hinterlässt keine negativen Auswirkungen in Ihrem Körper. Leichter Alkohol in Verbindung mit natürlichen Fruchtsäuren und Antioxidantien wirkt wie eine Frischzellenkur und hilft gegen Hautalterung.
3) Ungeschwefelter Wein schmeckt köstlich
Wein ohne Schwefel kann natürlich altern. Seine Geschmacksnoten sind vielfältig und bunt.
Ich kostete zwei Varianten eines bio-Rotweines von gleicher Ernte aus dem gleichen Fass: Eine Hälfte davon wurde geschwefelt, die andere Hälfte blieb natürlich. Der geschwefelte Rotwein schmeckte gut – ein wenig beerig, nach Erdbeeren. Der ungeschwefelte Wein jedoch war köstlich – er erfüllte alle meine Erwartungen an guten Wein. Ich schmeckte nicht nur süße Trauben und ätherische Aromen. Auch Anleihen von Fichtenharz und herben Gerbstoffen reizten meine Geschmacksnerven. Dieser Wein war bunt, lustig, alles andere als langweilig. Glauben Sie mir: Wenn Sie diese Bandbreite erst einmal kennen, wollen Sie keine schwefeligen Beeren-Aromen mehr.
4) Ungeschwefelter Wein weckt Interesse
Farbe, Geschmack oder Geschichte von ungeschwefelten Weinen sind stets unterschiedlich. Jeder Wein ist für eine Geschichte gut. Manchmal greift man zu einem Wein, der nicht gut schmeckt. Ungeschwefelte Weine können kippen und unerwünschte Noten entwickeln. Dieses Risiko begleitet jede Flasche. Doch der Reiz, einen besonders guten Wein zu ergattern, macht diese Unsicherheit wett. Es ist ein wenig wie Lotto spielen – mit hohen Trefferquoten.
5) Ungeschwefelter Wein schafft Gemeinschaft
Rund um ungeschwefelte Naturweine entstehen Communities und Festivals. Es hat sich ein kleiner Hype gebildet um Naturweine. Kenner treffen sich international und tauschen sich aus über beste Weinbauern weltweit. Immer entstehen interessante Gespräche, sobald man über Orange Wine, Natural Wine oder PetNat diskutiert.
6) Ungeschwefelter Wein hält jung
Die Zielgruppen für ungeschwefelten Wein sind eher in jüngeren Generationen zu finden. Fangemeinschaften bilden sich jenseits der Dreissig. Wer sich dem Trend anschließt, kann Kontakt bekommen zu Gruppen, die andersweitig eher unzugänglich bleiben würden.
7) Ungeschwefelter Wein ist ein Abenteuer
Jede neue Flasche ungeschwefelter Wein ist eine Überraschung. Knallt der PetNat Korken mit Wucht gegen die Decke? Muss ich meine Wohnung renovieren, nachdem ich mich an PetNat heran gewagt habe? Schmeckt der Geburtstagswein nach Blüten oder nach Gülle? Kann ich meinem Besuch so einen Wein zumuten? Ist er nicht zu sauer, zu herb oder zu bunt?
Seien wir ehrlich: Eine Flasche geschwefelten Wein im Supermarkt kaufen – das kann jeder. Der Erwerb ist genauso langweilig wie der Genuss. Doch wer kredenzt seinen Gästen schon einen grellen Orange Wine aus Barcelona, der niemals etwas anderes kennen gelernt hat als seine Maische, Tonkrüge und später seine Flasche?
8) Ungeschwefelter Wein ist wandelbar
Ungeschwefelten Wein kann man nach Herzenslust weiter verarbeiten oder fermentieren. Denn die Bakterien und Hefen darin sind lebendig. Lassen Sie ungschwefelten Wein ein paar Wochen in einem Glas mit sauerstoffdurchlässigem Deckel stehen. Sie bekommen So besten Weinessig. Fügen Sie ungeschwefelten Wein als Starter ihrer eigenen Traubenmaische hinzu. Hochwertigere Weinhefen finden Sie nirgends. Machen Sie Kreativ-Weine aus Beeren oder Früchten, indem sie deren Saft luftdicht verschlossen mit ungeschwefeltem Wein mischen. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.