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“Ich habe ein Cabrio!!” Mein bester Freund Robert war nicht begeistert. Einen Kleinwagen hatte ich bestellt gehabt, für Stadtfahrten. Zu kalt sei es für ein offenes Verdeck, fand Robert. Ungebeten hatte mir die Autovermietung einen Fiat 500C Dolcevita reserviert mit Faltdach. Ende Oktober in Berlin!
Da stand ich nun, mit meinem Sommerauto im Rockabilly-Look. Bei Minusgraden in der Nacht hatte Robert keine Lust auf einen Joyride. Ich nahm es mit Humor. Mit wehenden Haaren fuhr ich nach Brandenburg, allein. Den freien Beifahrersitz baute ich um als Bett.
Sie können sich gar nicht vorstellen, wie schön das ist! Picknick auf dem Armaturenbrett. Sonnenuntergang bei freiem Verdeck. In den vorbereiteten Schlafsack kuscheln. Sterne anschauen. Dann Verdeck zu. Schlafen in absoluter Stille. Aufwachen mit Rehen und Eichkätzchen.

Niemand fühlte sich von mir gestört. Bei einem so kleinen Cabrio kommt kein Förster auf unsaubere Ideen. Ich fand abgelegene Parkplätze für mein Biwak in Brandenburg, ruhige Feldwege oder lauschige Lichtungen am Bach. Unschuldiges Wildcampen ohne Camper und Zelt, getarnt quasi, unter dem Faltdach aus Textil.
Wunderbar geschlafen habe ich ohne W-LAN und Lichtverschmutzung in Brandenburg. Das Textildach vom Fiat sorgte für angenehme Atemluft in der Fahrgastzelle. Der Beifahrersitz konnte horizontal nach hinten geschraubt werden. Mit einer polsternden Unterlage hatte ich ein gemütliches Bett.
Morgenspaziergang bei Raureif, mit Hauch vor dem Mund. Geräusche nur von Blättern und Vögeln. Mein Frühstück pflückte ich mir, während mutiger Streifzüge in die Brandenburger Wildnis. Pilze sammeln noch vor dem ersten Morgenkaffee? Geht und macht Laune! Yoga auf vereisten Brennnesseln? Mit der richtigen Unterlage kein Problem! Durch Raureif schlendern bei raschelndem Laub? Wunderbar mit den richtigen Barfußschuhen.

Hilfsmittel zum Biwakieren bei -2 Grad
- Warme, bequeme Barfußschuhe
Sie schlafen beengt im Fiat 500C. Sobald die Blase drückt in der Nacht, müssen Sie sich ein bisschen winden und drehen, um auszusteigen. Dann hinaus in die Kälte, einen Baum suchen zum Beinchenheben. Dafür brauchen Sie warme Schuhe, in die Sie schnell hineinschlüpfen können. In der dunklen Wildnis müssen sie aber trotzdem guten Halt haben. Ich liebe dafür meine Leguano Chester Barfußschuhe mit Futter aus Schurwolle und Schnürung. Das Obermaterial hält Feuchtigkeit ab. - Schlafsack mit Zipper rechts an der Seite und Halskordel
Wenn Sie einsteigen in den Schlafsack, muss er sich seitlich zur Autotüre hin öffnen lassen. Auf dem Fahrersitz wollen Sie nicht schlafen, da stört das Lenkrad. Bleibt nur der Beifahrersitz. Ohne Zipper rechts verwurschteln Sie sich. Wichtig wäre auch genug Platz im Schlafsack zum Drehen und Wenden. - Isolierkissen für den Fußraum
Der Unterboden vom Fiat 500C wird in der Nacht richtig kalt. Sie brauchen eine Isolierung für Ihre Füße. Denn die Kälte kriecht durch den Schlafsack, wenn Sie Ihre Füße ohne Kissen auf den Fahrzeugboden stellen. Ich habe dafür einfach eine gefaltete Isomatte benutzt. - Weiche Wollhandschuhe
Sobald Sie die Türe öffnen am Morgen, dringt sofort die feuchtkalte Morgenluft ins Auto. Sie steigen aus, strecken sich, die Kälte zwickt an den Fingern. Ich halte deshalb ein Paar Angora-Wollhandschuhe bereit im Türfach vom Auto. - Pyjama (Zweiteiler) aus Wolle
Ein Einteiler ist Folter bei einer Naturtoilette. Oben ausziehen, frieren, brr. Nein Danke. Deshalb unbedingt auf einen Zweiteiler achten als Schlafanzug. Verwenden Sie Wolle. Damit bleiben Sie warm und kühl gleichzeitig, und Sie schwitzen nicht. - Thermosflasche mit einfachem Deckel
Warmes Wasser – zum Zähneputzen, trinken und Gesicht abwischen – sollten Sie dabei haben. Ich benutze dafür eine Edelstahl-Flasche mit Thermofunktion. - Wollsocken mit hohem Bund
Selbst bei guter Isolierung vom Fußraum des Autos werden meine Zehen kalt in der Nacht. Ich schlafe deshalb mit Kuschelsocken aus 100% Schurwolle. - Daunendecke, abgesteppt
Der Schlafsack isoliert zwar gut. Aber im Auto schlüpfe ich schon manchmal auch aus dem Schlafsack heraus. Zumindest mit dem Oberkörper. Da ist es für mich wichtig, dass ich zusätzlich eine abgesteppte Daunendecke habe, für die Isolierung gegen die Türe und auch zum Einkuscheln. - Kissenrolle
Zwischen Kopfstütze und Autositz ist ein Zwischenraum, der ungemütlich ist ohne Kissenrolle. Wenn ich mir aber eine gemütliche Rolle in diese Vertiefung lege, bleibt mein Nacken entspannt. Super gemütlich ist es dann. - Yogamatte, faltbar
Die Sitze vom Fiat 500C sind ergonomisch geformt, für gemütliches sicheres Sitzen während der Fahrt. Flach schlafen ist ein bisschen ungelenk, sofern man die Unebenheiten nicht auspolstert mit einer flexiblen Yogamatte. Die kann man dann auch gleich benutzen am Morgen für seine Asanas. Denn Yoga auf Reif über Brennnesseln piekst.
Andere Hilfsmittel – Klopapier, Müllbeutel, Zahnputzzeug, Weidenkorb und Laptop – hat man sowieso dabei mit ein bisschen gesundem Menschenverstand.
Haben auch Sie schon einmal spontan biwakiert bei kaltem Wetter? Erzählen Sie mir von Ihren Erlebnissen in einem Kommentar!
Ihre Joanna